12.02.1888
geboren als Sohn des Rittmeister und Schwadronchefs im westfälischen
Ulanenregiment Emil Graf von Sponeck (*15.09.1850 Gernsbach †02.10.1888
München) und seiner Frau Maria (*19.01.1856 Karlsruhe †18.03.1927
Freiburg)
1898 Eintritt ins Kadettenkorps Karlsruhe bis 1905
1905 Kadettenkorps Groß-Lichterfelde
19.03.1908 Beförderung zum Leutnant im Garderegiment 5, 7.
Kompanie
29.09.1910 Heirat mit Anneliese Honrichs (*05.11.1889 Berlin †25.04.1961
Gengenbach) mit der Sponeck 2 Söhne hat, Hans-Curt geboren
1911 und Hans Wilhelm Otto 1913.
1913 Battaillonsadjutant II./Garderegiment 5
1914 Kriegseintritt mit dem Garderegiment 5; im Februar Verwundung
1915 Regimentsadjutant beim IR 262, ab Herbst Kompaniechef
1916 Generalstabsoffizier beim Oberkommando der Heeresgruppe v.
Württemberg
16.09.1917 Beförderung zum Hauptmann
1921 Kompaniechef IR 4 in Kolberg
1923 Kompaniechef 2./IR 9 in Potsdam
1924 Generalstab des Artillerieführers III Berlin
1927 Heeresorganisationsabteilung RWM Berlin
01.02.1928 Beförderung zum Major
1930 Ia im Stab der 3. Division Berlin
01.10.1932 Beförderung zum Oberstleutnant
01.10.1934 Beförderung zum Oberst
1934-1937 Kommandeur des IR 48 in Neustrelitz
21.09.1937 Scheidung von Anneliese Sponeck
12.10.1937 Kommandeur Luftgau 3 in Berlin
01.02.1938 Beförderung zum Generalmajor
11.03.1938 Kommandeur Luftgau 7 in München
07.04.1938
Zweite Ehe mit Gertrud Konitzer (*1903 Berlin) mit der er einen
weiteren Sohn, Hans-Christof Sponeck geboren im August 1939, hat.
10.11.1938 wird Sponeck Kommandeur der 22. ID in Bremen und wohnt
während seiner Dienstzeit mit seiner Familie in der Dienstwohnung
in der Horner Heerstraße 23.
01.02.1940 Beförderung zum Generalleutnant
10.10.1941 Kommandeur des 42. Armeekorps mit Sicherungsaufgaben
an der Küste der Halbinsel Kertsch. Ende Dezember 1941 kommt
es zu diversen Landeoperationen der Sowjets auf der Halbinsel
Kertsch u.a. bei Feodosia.
Entgegen dem Führerbefehl vom 26.12.1941, der jede Rückzugsbewegung
an der Ostfront ohne Genehmigung Hitlers verbat, befahl Sponeck
den Rückzug am 29.12.1941 um 8 Uhr, und bewahrte damit viele
Soldaten vor Tod und Gefangenschaft. Zu diesem Zeitpunkt konnte
Sponeck der Befehl Hitlers bezüglich Rückzugsbewegungen
nicht bekannt sein, da er laut KTB bei der Heeresgruppe Süd
erst am 30.12.1941 eingegangen ist.
Trotzdem
kommt am 31.12.1941 um 12 Uhr aus dem Führerhauptquartier
der Befehl, dass Generalleutnant Sponeck das Korps abzugeben und
sich vor dem Kriegsgericht in Berlin zu verantworten hat.
23.01.1942
Sponeck wird vom Reichskriegsgericht unter dem Vorsitz von Hermann
Göring zum Tode verurteilt. Er musste sieben Stunden stehen
und es wurde auf wichtige Zeugenaussagen verzichtet.
An
Sponeck hatte Hitler ein Exempel statuieren lassen, das letztlich
dazu dienen sollte, die Generale altpreußischer Prägung
zu unbedingtem Gehorsam zu zwingen.
Das Urteil wurde nach Intervention von Generaloberst Haase von
Hitler am 20.02.1942 in sechs Jahre Festungshaft auf der Festung
Germersheim umgewandelt.
06.03.1942 Beginn der Inhaftierung in Germersheim
20.7.1944 verlangt die Geheime Staatspolizei seine Auslieferung,
die der Festungskommandant aber ablehnt.
23.07.1944
Himmler befiehlt telefonisch Sponeck sei zu erschießen,
und verlangt eine persönliche Vollzugsmeldung.
Sponeck
trat festen Schrittes vor das Erschießungskommando, ließ
sich weder die Augen verbinden noch an den Pfahl fesseln. Seine
letzten Worte an die Soldaten sind festgehalten worden:
"Vierzig
Jahre habe ich dem Vaterland, das ich von ganzem Herzen geliebt
habe, als Soldat und Offizier gedient. Wenn ich heute mein Leben
lassen muss, so sterbe ich in der Hoffnung auf ein besseres Deutschland!"
So
wurde das Todesurteil um 07.13 Uhr vollstreckt.
Vom
Festungskommandanten wurden die Soldaten zu unbedingtem Stillschweigen
verpflichtet. Graf Sponeck sei in „geheimer Staatssache
erschossen“ worden.
Am
24.07.1944 wurde Sponeck in Germersheim beerdigt. An seinem Grab
durften keine Traueransprachen gehalten werden, nur ein Vaterunser
wurde gesprochen.
Seine
letzte Ruhestätte hat er nach dem Krieg auf dem Dahner Ehrenfriedhof
gefunden. Ihm zu Ehren wurde in Germersheim die nach dem Krieg
errichtete Kaserne des III./Luftwaffenausbildungsregiments 3 Hans-Graf-von-Sponeck-Kaserne
genannt.
Ende November
1944 wurden bis auf 40 Reichsmark sämtliche Vermögenswerte
der Witwe des Generalleutnants beschlagnahmt und sie selbst, entgegen
vorheriger Planung nicht getötet, am 8. Februar 1945
festgenommen und ins "Arbeitserziehungslager" Rotenfels
verfrachtet, von wo aus ihr am 6. April 1945 während einer
Verlegungsaktion infolge der Annäherung französischer
Truppen die Flucht gelang.
Der
Sohn Hans Wilhelm Otto ist an der russischen Front bei den Kämpfen
am Don als Rittmeister gefallen,
Hans-Curt überlebte den Krieg bei der Luftwaffe und verstarb
1999.
Sein Sohn
Hans-Christof von Sponeck war einer der ersten Wehrdienstverweigerer
in der Bundesrepublik und wurde ein hochrangiger UN-Diplomat.
Orden
und Ehrenzeichen:
14.10.1940 Verleihung des Ritterkreuzes zum Eisernen Kreuz
Eisernes Kreuz 1. Klasse 1914
Eisernes Kreuz 2. Klasse 1914
Kgl. Bayer. Militär-Verdienstorden IV. Klasse mit Schwertern
Ritterkreuz I. Klasse des Kgl. Württembg. Friedrichs-Ordens
mit Schwertern
Ritterkreuz II. Klasse des Grossherzoglich-Badischen Ordens vom
Zähringer Löwen mit Schwertern
Fürstl. Lippisches Kriegsverdienstkreuz
Verwundetenabzeichen, 1918 in Silber
Kgl. Preuss. Rettungsmedaille am Bande
Ehrenritter des Johanniter-Ordens
Ehrenkreuz für Frontkämpfer
Rechtsritter des Johanniter-Ordens
Wehrmacht-Dienstauszeichnung IV. bis I. Klasse
Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse
Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse
Kgl. Rumän. Ordens “Michael der Tapfere“ III.
Klasse: 19.09.1941
Hans
Graf von Sponecks Grabstein auf dem Dahner Ehrenfriedhof
|